Aus einem ehemaligen Schwimmteich wird ein Senkgarten - wieso eigentlich nicht?
Der etwas in die Jahre gekommene Schwimmteich musste weichen. Nicht nur aus Sicherheits- sondern auch aus zeitlichen Beweggründen. Die Instandhaltung eines solchen Teiches ist aufwendiger als man denkt. Zudem gibt es zwei weitere Teiche im Garten zu bestaunen.
Um die Erdbauarbeiten händisch bewerkstelligbar zu machen, entschieden wir uns zu einem Teil-rückbau der bestehenden Vertiefung.
Da wir die Vorbesitzer nicht kennenlernen konnten, wussten wir nicht was uns erwartet - ein Überraschungsmoment folgte auf den Nächsten.
Nachdem wir die großen Fische an Fischliebhaber der Region abgegeben, den Umzug von mind. 40 Goldfischen in den Teich nebenan veranlasst hatten und das Wasser abgelassen war, verstanden wir die Dimensionen der bevorstehenden Arbeiten. Ein ca. 1.10m tiefes Becken mit einer zusätzlichen 80cm Vertiefung in der Mitte.
Doch was verbirgt sich unter der Teichfolie?
Unterhalb der Teichfolie fanden wir eine massive Stahlbeton Fläche vor. Ein Schlagbohrhammer musste her. Die Betonfläche wurde händisch zerkleinert und so gut es ging rückgebaut. Eine unglaublich schweißtreibende Sache, denn der Einsatz von Großmaschinen war aufgrund der örtlichen Begebenheiten nicht möglich.
Absolute MANPOWER!
Wir bestellten einen großen Container Füllboden und verfüllten die Baugrube. Da der Senkgarten nicht rund, sondern rechteckig werden sollte, mussten wir die Form der Grube anpassen und diverse Teilbereiche zusätzlich abgraben. Spitzhacke und Spaten waren hierbei unsere Besten Begleiter.
So langsam nahm das Projekt Formen an und wir bestellten die neuen Materialien.
Wir fragten uns: Wie können wir einen Senkgarten mit möglichst wenig Maschinen-einsatz bauen? Klar war, es musste ein Material sein, das leicht zu bearbeiten ist. Somit fielen Mauersteine, Beton L-Steine und Natursteine durch unser Raster. Unsere Entscheidung stand somit fest: HOLZ
- ein natürlicher Rohstoff, umweltschonend und gut bauseits zu bearbeiten.
Plan war es, die auf Sitzhöhe vorgesägten Holzlatten anhand einer Hinterkonstruktion aus Pfählen im Erdreich vertikal zu befestigen. Hinter der Holzwand verbauten wir eine Fassadenschutzmatte um der Witterung entgegenzuwirken und drainierten den Bereich mit einer Kiesfüllung.
Dank tatkräftiger Unterstützung der ganzen Familie, konnten wir Mitte 2023 die Bauarbeiten abschließen. Endlich kommt das Grün!
Bodenbeschaffenheit: Mineralgemisch 0/32
Teilbereiche des Senkgartens wurden statt in Oberboden in ein 40cm starkes Bett aus Mineralgemisch 0/32 gepflanzt - Ein Versuch!
Hier erhoffen wir uns eine Beispielpflanzung für Klimagärten mit der Frage: Wie nachhaltig kann Hitze, Trockenheit und Kies sein?
Die Pflanzbereiche entlang der bestehenden Hecke wurden in Oberboden gepflanzt und mit 2/8er Buntkies gemulcht.
Fotos Jahreszeit: Juni 2024
Allgemein
Die Bepflanzung entwickelte in allen Bereichen üppig. Es gab wenig bis keine Ausfälle der gepflanzten Arten.
Wassergaben wurden auf das Nötigste reduziert.
Kiesbeet
Die Pflanzen im Kiesbeet entwickelten sich etwas langsamer als in den restlichen Bereichen. Unkraut hatte es hier aufgrund des besonderen Füllmaterials besonders schwer, sodass sich kaum-keine Jätearbeiten ergaben.
Fotos Jahreszeit: Mai 2025
Allgemein
Die Bepflanzung hat sich auch im 2. Standjahr soweit sehr gut entwickelt. Die Pflanzendecke ist bereits gut geschlossen. Die Holzwände des Senkgartens werden zunehmend überwallt.
Kiesbeet
Weiterhin kaum Jätearbeiten und es erfolgten zurückhaltende bis keine zusätzlichen Wassergaben. Vorallem Katzenminze und Prachtkerze fanden diesen Sommer ihre Bühne.
daniela.barth@gruene-planungen.de
Wildganssteg 37
15806 Zossen
- tätig in Berlin & Brandenburg -